Wolf Biermann, geboren am 15. 11. 1936 in Hamburg, stammt aus einer Familie von Altkommunisten; sein Vater war im antifaschistischen Widerstandskampf organisiert und wurde 1943 im KZ Auschwitz ermordet. Nach dem Krieg Beitritt zu den „Jungen Pionieren“, der Jugendorganisation der KPD, 1950 Teilnahme am Weltjugendtreffen in Ostberlin. 1953 Übersiedlung in die DDR; Studium der Politischen Ökonomie an der Humboldt-Universität; 1957–1959 Arbeit als Assistent am Berliner Ensemble. 1959–1963 Studium der Philosophie und Mathematik. 1960 begann er zu komponieren und zu schreiben. Mit Freunden baute er 1961/1962 ein altes Hinterhofkino zum „Berliner Arbeiter- und Studententheater“ (b.a.t.) um, das jedoch vor der Premiere geschlossen wurde. Erstes Auftrittsverbot bis Juni 1963; im gleichen Jahr Ausschluss aus der SED; 1964 Auftritte im Ostberliner Kabarett „Die Distel“, Konzertreise durch die Bundesrepublik und Auftritte in Wolfgang Neussʼ „Asyl“ in Westberlin. Nach dem 11.Plenum des ZK der SED 1965 trat das generelle Auftritts-, Veröffentlichungs- und Ausreiseverbot in Kraft. Im September 1976 erstmals nach 11 Jahren Auftritt vor einem DDR-Publikum in der evangelischen Kirchengemeinde in Prenzlau. Im November 1976 von der IG Metall organisierte Konzertreise durch die BRD, nach der ihm die Rückreise in die DDR verwehrt wurde. Am 17.November 1976 entzog ihm die DDR die Staatsbürgerschaft. Wolf Biermann ...